Earth Hour 2016 in Aßling – ein Rückblick

Aßling in illustrer Gesellschaft

Kreml, Brandenburger Tor, Eiffelturm – an diesen drei markanten Gebäuden und an tausenden mehr gingen am Abend des 19. März weltweit die Lichter aus. Eine „finstere“ Mahnung daran, wie sehr wir den Verbrauch von Strom normal finden und dass wir umzudenken müssen. Auch am Kirchplatz in Aßling gingen die Lichter aus. Mit einer Ausnahme. Ein Unternehmen mit großem rotem Emblem wollte auf seine Werbung nicht verzichten.

Die Aßlinger ließen sich dadurch nicht beeinträchtigen, auch nicht von der in die Kleidung kriechenden Kälte. Sie hatten noch einen zweiten Anlass zum Ausharren am Kirchplatz. Der Helferkreis Asyl hatte den geplanten internationalen „Aktionstag gegen Rassismus“ auf den Samstag vorverlegt und um 18:30 h zu einem Gottesdienst in die Pfarrkirche geladen. Für die Stunde danach hatte Sabine Küpferling, Vorsitzende des Aßlinger Tafel e.V., Tische, Bänke und einen Gasgrill organisiert. Dem von den Helfern frisch gebrutzelten Puten-Geschnetzelten konnte kaum jemand widerstehen. Serviert wurde es mit Salat in Fladenbroten gestiftet von der Bäckerei Mayr. Getränke gab es auch und Musik. Die Sängerin Christina Hartmann aus Emmering und ihr Gitarrist Michael Lackner aus Bruckmühl hatten einen musikalischen Beitrag zur Earth Hour versprochen. Wegen des Aktionstages kamen sie früher und erwärmten die Besucher nach der Messe mit Gospel- und anderer stimmungsvoller Musik. Zur optischen Untermalung projizierte ein energieeffizienter Beamer erst das Motto gegen Rassismus formatfüllend an die Wand des Sparkassen-Gebäudes, danach das Logo der WWF Earth Hour. Drei Feuerschalen aus dem Fundus des AK Energie sorgten für heimelige Wärme am Platz.

Um halb neun Uhr wurde es dunkel auf dem Kirchplatz. Bürgermeister Hans Fent begrüßte die Teilnehmer und berichtete anschließend, was die Gemeinde an Maßnahmen zum Energie-Sparen schon umgesetzt, bzw. sich für die nahe Zukunft vorgenommen hat. Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technologie ist nur ein Beispiel von vielen. Nach kurzer musikalischer Pause richtete Professor Dr. Fischer aus Niclasreuth einen Apell an die Teilnehmer, mit dem Sparen von Energie besser heute schon als morgen zu beginnen. Er legte dar, dass es beim derzeitigen Energieverbrauch der Ressourcen von eineinhalb Erden bedürfte, um ihn ungeschmälert aufrechterhalten zu können. Das heißt, wir verbrauchen wesentlich mehr Ressourcen, als wir besitzen. In der Wirtschaft führt solches Verhalten zum Bankrott. Es ist weder nachhaltig, noch „enkelgerecht“, so Dr. Fischer. Wenn wir unseren Enkelkindern die Erde in gutem, bewohnbarem Zustand hinterlassen wollen, müssen wir jetzt umdenken und unsere Gewohnheiten ändern. Aßling wird ein gutes Beispiel geben. Der Arbeitskreis Energie der Agenda 21 wird Gemeinde und Bürger nach Kräften unterstützen.

Pünktlich um halb zehn Uhr erstrahlten Kirchplatz und Kirche wieder im gewohnten Licht. In einem Jahr treffen wir uns dort wieder. Dann wollen wir über weitere Fortschritte berichten.